KITA-FINDER DES BILDUNGSMINISTERIUMS: ERWEITERUNG UM VERTRETUNGSKRÄFTE

Der Kita-Finder ist ein Angebot des Bildungsministeriums, welches im Rahmen der Fachkräftekampagne “Werde Erzieherin oder Erzieher” die Möglichkeit bietet, freie Praktikums- oder Ausbildungsplätze zu veröffentlichen. Über eine Suche können Interessierte vakante Stellen finden. 

Der Kita-Finder wurde nun um Vertretungskräfte erweitert, sodass über dieses Portal eine kostenlose Möglichkeit für Einrichtungen besteht, ihren Personalbedarf bekannt zu machen. 

Unter folgendem Link ist der Kita-Finder erreichbar:

https://werde-erzieherin-oder-erzieher.rlp.de/kita-finder

MASSNAHMEN GEGEN FACHKRÄFTEMANGEL – ÜBERARBEITETE VERSION

Bereits Ende 2023 haben die Kolleginnen und Kollegen des KEA SÜW auf Basis des „Kompendiums des Aktionsforums für Fachkräftegewinnung und -Sicherung“ eine alltagstaugliche Zusammenfassung der Handlungsmöglichkeiten gegen den Fachkräftemangel erstellt, deren Umsetzung auf Ebene der Kita / des Trägers stattfinden kann.

Über 1000 Downloads sowie die Rückmeldung vieler Eltern sind ein Zeichen dafür, dass dieses Dokument einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Situation vor Ort leisten kann.

In der nun vom KEA SÜW veröffentlichten Neufassung wurden nicht mehr funktionierende Links aktualisiert und ein paar inhaltliche Ergänzung eingebracht.

Die überarbeitete Version können Sie sich über folgenden Button herunterladen:

INFORMATIONEN ZU VERTRETUNGSKRÄFTEN

Wir stellen ein

Die Erkältungszeit beginnt, bereits jetzt erreichen uns die ersten Meldungen, dass aufgrund von krankheitsbedingten Ausfällen des Fachpersonals Betreuungszeiten reduziert werden müssen. Für diesen Fall muss der Kita-Träger Vertretungspersonal vorhalten.

Klar ist: Es wird vermutlich niemals gelingen, dass z.B. bei einer Grippewelle sämtliche Personalausfälle sofort kompensiert werden und Einschränkungen völlig vermieden werden können. Leider sind in solchen Situationen auch sehr kurzfristig veränderte Öffnungszeiten oder „Notgruppen“ nicht vermeidbar. Wie sollte der Träger agieren, wenn sich morgens vier von neun Fachkräften krank melden und so kurzfristig kein Vertretungspersonal verfügbar ist? Zum Schutz der Kinder bleibt ihm dann leider keine andere Wahl.

Aber: Es zeigt sich auch immer wieder, dass es große Unterschiede gibt, ab welchem Grad des personellen Ausfalls mit der Aktivierung des Maßnahmenplans reagiert werden muss. Manchen Kitas steht ausreichend Vertretungspersonal zur Verfügung, sodass wirklich nur solche Extremsituationen zur frühzeitigen Schließung führen. Andere Einrichtungen wiederum befinden sich beinahe ganzjährig im Maßnahmenplan und verfügen über eine nur sehr dünne Personal- bzw. Vertretungskräfte-Decke.

Unsere Erfahrung zeigt: Wenn Schließungen und reduzierte Angebote nicht permanent vorkommen sondern sich auf ein nachvollziehbares Maß beschränken, wenn die Eltern den Eindruck haben, es wird sich um ausreichend Personal bemüht und wenn ihnen darüber hinaus transparent ist, wie die personelle Situation zustande kommt und wie sie sich auswirkt, dann haben sie auch großes Verständnis und unterstützen auch in Zeiten von personellen Engpässen gerne.

Sehr häufig begegnen uns Fragen zu den Regelungen beim Einsatz von Vertretungskräften. Wer darf Vertretungskraft sein? Kann ein Vertretungs-Pool eingerichtet werden? Wie werden Vertretungskräfte finanziert?

Diese und weitere Fragen werden nun auf dem Kita-Server, der offiziellen Webseite des Landes RLP zu allen Kita-Themen, beantwortet.

Insbesondere der Abschnitt zur Refinanzierung von Vertretungskräften mit konkretem Rechenbeispiel hat dabei unsere Aufmerksamkeit geweckt. Dort heißt es:
Dabei werden Urlaubstage, Krankheitstage und Fortbildungstage berücksichtigt und entsprechend mitfinanziert, denn die Kosten für diese Tage – an denen die Vertretungskraft nicht zum Einsatz kommt – werden auf alle Tage umgelegt, an denen die Vertretungskraft zum Einsatz hätte kommen können.

Das häufig aufkommende Argument, Vertretungskräfte seien ein großes, finanzielles Risiko, sollte vor diesem Hintergrund einmal genauer betrachtet werden.

ÜBERARBEITETE FACHKRÄFTEVEREINBARUNG ERÖFFNET NEUE MÖGLICHKEITEN BEIM KITA-PERSONAL

Über uns

Die „Fachkräftevereinbarung für Tageseinrichtungen für Kinder in Rheinland-Pfalz“ regelt, wer mit welcher Qualifikation in einer Kita arbeiten darf. Dabei zählen nicht nur staatl. anerkannte Erzieher als Fachkraft. Viele weitere Berufe werden in Verbindung mit pädagogischer Basisqualifizierung und Berufserfahrung im frühkindlichen Bereich ebenfalls als vollwertige Fachkraft anerkannt, zum Beispiel Heilpädagogen oder Ergotherapeuten. Die Idee, mit multiprofessionellen Teams in den Kitas zu arbeiten ist nicht neu und keinesfalls alleine darin begründet, den Fachkräftemangel zu bekämpfen.

Bereits lange vor dem neuen Kita-Gesetz und auch der dramatischen personellen Situation wurden die Vor- und Nachteile von multiprofessionellen Teams abgewogen, beispielsweise in der Fachzeitschrift „KiTa aktuell – Die Bedeutung multiprofessioneller Teams (erzieherin.de).

Der wissenschaftliche Tenor dabei ist eindeutig: Die vielfältigen Kompetenzen, die multiprofessionelle Teams bieten, sind eine Bereicherung für die Kinder, wenn sie als Chance begriffen werden. Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge schätzte die Multiprofession in Kitas bereits 2016 sogar schon als „notwendig“ ein (Link).

Die kürzlich von allen verantwortlichen Verbänden unterzeichnete Neufassung der Fachkräftevereinbarung wurden nun die Möglichkeiten erweitert sowie vereinfacht.

  • Aufnahme zusätzlicher Berufsbilder
  • Leichtere Anerkennung ausländischer Abschlüsse
  • Bürokratieabbau bei profilergänzenden Kräften
  • Sicherheit bei Mitfinanzierung durch geregelte Eingruppierung
  • Weiterqualifizierung von Vertretungskräften

Das Thema Finanzierung ist insbesondere bei Trägern von Interesse. Aber auch für das Personal ist dies ein zentraler Aspekt, richtet sich doch die Bezahlung nach der Qualifikation. „Als Land fördern wir so beispielsweise eine Eingruppierung von Erzieherinnen und Erziehern in die Tarifgruppe 8b mit, wenn die Fachkräfte besonders schwierige fachliche Tätigkeiten übernehmen. Damit geben wir den Arbeitgebern Sicherheit, mit welcher Förderung des Landes sie planen können, und wir tragen unseren Teil zu attraktiven Rahmenbedingungen bei. Bereits im Kita-Gesetz haben wir festgelegt, dass das Land sich automatisch z.B. an Tarifsteigerungen beteiligt“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig in der Presseerklärung zur Neufassung der Fachkräftevereinbarung.

In einem begleitenden Rundschreiben teilt das Land mit, unter welchen Umständen höhere tarifliche Eingruppierungen möglich sind und dass es diese dann mitträgt.

Aber auch für den Arbeitsalltag in den Kitas kann sich durch die korrekte Anwendung der Fachkräftevereinbarung eine deutliche Entlastung ergeben. Hierfür ist ein Blick in die Fachkräftevereinbarung und der Abgleich mit der beruflichen Qualifikation der Teammitglieder unerlässlich, um am Ende die Frage beantworten zu können: Ist das Team entsprechend der Fachkräftevereinbarung korrekt eingeordnet in Fachkräfte / Fachkräfte in Assistenz, somit auch entsprechend eingruppiert und bezahlt? Und wird somit der bestehende Rahmen auch in Richtung „Entlastung der Fachkräfte“ voll ausgenutzt?

Die aktuelle Version des Dokuments des KEA SÜWFachkräftemangel – kurzfristige Handlungsmöglichkeiten vor Ort“ berücksichtigt bereits die Änderungen der Fachkräftevereinbarung. Zudem wurden nicht mehr funktionierende Links korrigiert.

JETZT HEISST ES ÄRMEL HOCHKRÄMPELN!

Presse
LEA freut sich über das Kompendium zur Fachkräftesicherung und -gewinnung

Am 27.09.2023 hat das Aktionsforum Fachkräftesicherung und -gewinnung eine lange Sammlung von Möglichkeiten veröffentlicht, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Seit einem guten Jahr treffen sich in diesem Forum Vertreter:innen aller Interessensgruppen des Kita-Systems, um Maßnahmen zusammen zu tragen, die als zielführend angesehen werden. Vieles wurde bereits während der Arbeitsphase weiterentwickelt und erprobt. Die Umsetzung des Kompendiums muss durch die verschiedenen Kita-Akteur:innen erfolgen, idealerweise gemeinsam und auf Augenhöhe.

„Alles, was wir hier gesammelt haben, kann schon jetzt realisiert werden,“ erläutert Karin Graeff, Vorsitzende des Landeselternausschusses Rheinland-Pfalz. „Wir sehen in der konsequenten Umsetzung des Kompendiums tatsächlich eine große Chance, deutliche Veränderungen in den Kitas vor Ort zu erreichen. Das System bietet zahlreiche Möglichkeiten, die allerdings noch nicht flächendeckend bekannt sind und genutzt werden. Das wird sich nun hoffentlich ändern.“

Alle Kita-Akteur:innen sind eingeladen und gefordert, sich mit den Ergebnissen des Aktionsforums auseinander zu setzen und über ihre jeweiligen Vertretungsgruppen Feedback einzubringen. „Wir haben nicht einfach nur ein Schriftstück in die Welt gesetzt, wir begleiten auch die Umsetzung in monatlichen Ergebnisschalten,“ so Gordon Amuser, stellv. Vorsitzender des LEA. „Hier haben alle Interessensgruppen die Chance, ihre Erfahrungen aus der Umsetzung, der erarbeiteten und im Kompendium festgehaltenen Maßnahmen, zu teilen und diese gegebenenfalls weiterzuentwickeln.“

„Die Aufgabe des Aktionsforums ist mit der Veröffentlichung nicht abgeschlossen, sie hat gerade erst richtig begonnen,“ stellt Graeff klar. „Natürlich streben wir auch langfristige Anpassungen und Verbesserungen im Kita-System an. Als Eltern ist es uns jedoch wichtig, dass unsere Kinder JETZT bestmögliche Bedingungen in den Kitas vorfinden.“