TRÄGERQUALITÄT GLEICH TRÄGERVERANTWORTUNG

Quality wins

Das Kita-System ist komplex – rechtlich sowie inhaltlich. Eine Kita zu führen ist kein Selbstläufer. Auch wenn eine engagierte Leitung und ein motiviertes Team einen großen Einfluss haben, ist der Träger der entscheidende Faktor, wenn es um die Qualität einer Kita geht. Professionelle Trägerstrukturen sind in vielerlei Hinsicht erforderlich, um einen funktionierenden Betrieb zu ermöglichen. Dabei sind viele unterschiedliche Themengebiete von enormer Bedeutung. Hierzu zählen z.B.:

  • Pädagogische Konzeption
  • Personalmanagement
  • Ausbildung
  • Finanzierung
  • Qualitätsmanagement
  • Betriebserlaubnis
  • Bedarfsplanung
  • Gesetzliche und rechtliche Vorgaben
  • Sicherheit & Arbeitsschutz
  • Gebäudemanagement
  • Kindeswohl
  • Aufsichtspflicht
  • Weiterqualifizierung (eigene sowie des Personal)
  • Elternmitwirkung
  • uvm.

Die Vielfalt und Komplexität dieser Themen stellt Kita-Träger vor große Herausforderungen. Einige Träger, insbesondere kommunaler Kitas (in der Regel ehrenamtliche Bürgermeister), fühlen sich durch diese große Verantwortung teilweise zurecht überfordert.

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. hat in seiner jüngsten Veröffentlichung nun konkrete Empfehlungen zum Thema Trägerqualität formuliert, die den Verantwortlichen als Hilfestellung dienen soll. Die Empfehlungen richten sich in erster Linie an Träger von Kindertageseinrichtungen und ihre geschäftsführenden, verantwortlichen Personen und Gremien, Fachberatungen und verantwortliche Geschäftsbereiche, Kita-Leitungen, Verbände der Freien Wohlfahrtspflege und der Kommunen (Bürgermeister oder Kommunalverwaltungen, Jugendämter) sowie an die Vertreter der mit diesem Thema befassten Bundes- und Länderministerien und ihrer Behörden. Aber auch für Elternvertretungen lohnt es sich mit dem Thema zu befassen und sich Kenntnis darüber anzueignen, was die Aufgaben eines Kita-Trägers sind und wie diese konkret ausgestaltet sein können.

Aus Sicht der Elternvertretungen ist aufgrund der sehr hohen Anforderungen an Kita-Träger der Aufbau einer professionellen Trägerorganisation der kommunalen Kitas in Zweckverbänden oder auf Ebene der Verbandsgemeinden empfehlenswert!

Über folgenden Button geht es zu den Empfehlungen der Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität von Kita-Trägern des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V.

UNTERSTÜTZENSWERTE PETITIONEN

Petition

In der Vergangenheit wurden wir als Elternvertretung bereits häufiger über Petitionen oder Aktionen informiert, die für eine Verbesserung des Kita-Systems sorgen sollen. Nach intensiver Prüfung, ob eine Petition inhaltlich sinnvoll und richtig adressiert ist, entscheiden wir dann in der Regel darüber, ob wir diese unterstützen und teilen. Oft sind diese Kriterien nicht erfüllt. 

Aktuell laufen zwei Petitionen, die wir als unterstützenswert empfinden. Wir möchten daher gerne darauf aufmerksam machen und die wesentlichen Inhalte so kurz wie möglich zusammenfassen. 


Logo jedes Kind zählt

Jedes Kind zählt – Bundesweite Petition zur Verbesserung der Kita-Situation

Jedes Kind Zählt – Kitas Retten » Jedes Kind Zählt (jedes-kind-zaehlt.de)

Diese Petition richtet sich an die Bundesregierung und fordert u.a.: 

  • Eine zusätzliche Profilstelle (für z.B. Inklusion oder Sprachbildung) für jede Kita
  • Verbindliche Mindestpersonalstandards
  • Stärkere Praxis- und Fachberatung
  • Ausreichend Kita-Plätze für alle Kinder

In Rheinland-Pfalz sind einige der Forderungen zwar bereits umgesetzt, dennoch ist diese Kampagne auch für „uns“ sinnvoll. Die bessere finanzielle Ausstattung des Kita-Systems seitens des Bundes ist aus Sicht der Gemeinden zwingend erforderlich.

Link zur Online-Petition:
Petitionen: Petition 167142 (bundestag.de)

Link zur Unterschriftenliste und anderem Material, das in der Kita ausgelegt werden kann:
Material Zum Download » Jedes Kind Zählt (jedes-kind-zaehlt.de)

Die Zeichnungsfrist für diese Petition endet am 9. Juli.


Flexibilisierung der Ganztagesschule

Flexibilisierung der Ganztagsschule – Online-Petition (openpetition.de)

Diese Petition richtet sich an die Landesregierung von Rheinland-Pfalz und betrifft insbesondere die Familien mit (Vor-)Schulkindern.

Forderung der Petition ist eine flexiblere Gestaltung der Ganztages-Grundschule. Hierzu ist etwas Hintergrundwissen zu den aktuellen Möglichkeiten erforderlich:

In Rheinland-Pfalz bestehen für Grundschüler für die Zeit nach dem Unterricht grundsätzlich drei mögliche Formen der Nachmittagsbetreuung:

  • Betreuende Grundschule (BTS)
    Die Kinder gehen nach dem Unterricht in die der Schule angegliederte Betreuung, die aber nicht von der Schule verantwortet wird. Es können auch Nicht-Pädagogen für die Kinderbetreuung eingesetzt werden. Dort erhalten sie Mittagessen und werden danach bei Hausaufgaben begleitet, wenn sie möchten oder können spielen. Eine Abholung ist meist flexibel möglich. 
  • Ganztagesschule (GTS)
    Kinder in der Ganztagesschule gehen ebenfalls nach dem Vormittagsunterricht zum Essen. Danach findet eine „Lernzeit“ statt, in der die Hausaufgaben gemacht werden. Im Anschluss daran gehen die Kinder in unterschiedliche AGs. Es findet kein regulärer Unterricht am Nachmittag statt, da die GTS-Kinder in der Regel gemeinsam mit den Kindern in eine Klasse gehen, die nach dem Vormittagsunterricht nach Hause gehen. Im Unterschied zur BTS muss das Kind aber verpflichtend bis 16:00 Uhr in der Schule bleiben. Die Kinder der GTS werden von pädagogischem Fachpersonal – für gewöhnlich den Lehrkräften der Grundschule – betreut. 
  • Hort
    Beim Hort handelt es sich ebenfalls um ein „externes“ Angebot der Nachmittagsbetreuung, und zwar in der Kita. Diese Möglichkeit bietet für viele Eltern die meisten Vorteile, da das Kind auch dort flexibel abgeholt werden kann und nach der Schule weiterhin von pädagogischen Fachkräften betreut wird. Leider ist diese Möglichkeit im Kreis DÜW nur noch vereinzelt vorhanden.

Hierbei kann man nicht wählen, welche Form der Nachmittagsbetreuung für seine persönlichen Umstände am besten passt. Man muss das Angebot nutzen, welches in der Grundschule vorhanden ist – oder auf eine Nachmittagsbetreuung verzichten, sodass die Kinder gegen 13:00 Uhr von der Schule kommen.

Im Vergleich zur Kita-Zeit, die in der Regel 7 Stunden oder mehr umfasst, würde dies einen Rückschritt bedeuten.

Inhalt der Petition ist nun, dass allen Schulkindern, unabhängig davon, ob sie eine GTS besuchen oder nicht, eine Mittagsbetreuung optional angeboten wird, die mindestens vergleichbar mit dem Betreuungsumfang von Kitas ist. Dabei ist Eltern wichtig:

  • Ein Mittagessen für ihr Kind
  • Eine qualifizierte Hausaufgabenbetreuung

Weitere Informationen und Argumente sind auf der Petitionsseite zu finden.
Flexibilisierung der Ganztagsschule – Online-Petition (openpetition.de)

Die Zeichnungsfrist für diese Petition endet am 21. Juli.


BUNDESELTERNKONGRESS 2024

BEVKI

„Elternmitwirkung – Kinder und Demokratie stärken durch Partizipation“

Am 16. November 2024 findet der Bundeselternkongress der Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKi) in Kooperation mit dem Landeselternausschuss der Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz (LEA RLP) in Mainz statt.

Die Veranstaltung schlägt eine Brücke zwischen allen Beteiligten in der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE). In diesem Rahmen sollen die zahlreichen aktuellen Herausforderungen sichtbar gemacht, über sie diskutiert und Lösungen erarbeitet werden.

Der Bundeselternkongress richtet sich an alle Engagierten im Bereich der Kindertagesbetreuung: Eltern und Elternvertretungen, Fachkräfte, Trägerorganisationen, Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, Politikerinnen und Politiker sowie die interessierte Öffentlichkeit.

Der Kongress lädt alle Haupt- und Ehrenamtlichen im Bereich der FBBE zu Austausch, Vernetzung und Mitwirkung ein. Ein vielfältiges Angebot an Fachvorträgen und Workshops bietet adäquate Möglichkeiten, sich zu beteiligen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Nähere Informationen zu Programm und Anmeldung werden in den kommenden Wochen veröffentlicht.

BEVKI und LEA RLP freuen sich, wenn Sie sich den Veranstaltungstermin vormerken und Sie am 16. November 2024 zum Bundeselternkongress in der Zeit von 09:00 bis 17:00 Uhr in Mainz begrüßen dürfen.

TREFFEN MIT DEN TRÄGERVERANTWORTLICHEN DER VG FREINSHEIM

Gespräch

Bei einem Treffen am 11.03.24 mit dem zuständigen Fachbereichsleiter der VG Freinsheim, Herrn Schäfer sowie der Ersten Beigeordneten Frau Schanzenbächer und dem Kreiselternausschuss Bad Dürkheim (KEA) wurden aktuell dringende  Themen besprochen.

Ziel seitens des KEA war es, die aus der Umfrage zum Stimmungsbild in den Kitas des Landkreises angefallenen Fragestellungen und Probleme offen darzulegen und Lösungsansätze mit den VG-Verantwortlichen als Träger zu erarbeiten.

Einige Kritikpunkte aus der Umfrage, wie bspw. die mangelnde Kommunikation zwischen dem Träger und den Eltern konnten von den Verantwortlichen der VG Freinsheim nachvollziehbar beantwortet werden. So wurde der regelmäßige Austausch mit den Elternausschüssen und dem zweimal im Jahr stattfindenden Gesamtelternausschuss aller Elternausschüsse der Verbandsgemeinde hervorgehoben. Auch eine Informations-App für die Eltern wurde vorgestellt. Dieses Kommunikationsmittel hilft, die wichtigsten Infos schnell an die Eltern zu übermitteln.

Ebenso als positiv zu bewerten, ist das jährliche Budget, das den Fachkräften für Fortbildungen zur Verfügung gestellt wird. Der Wermutstropfen ist aber, dass Seminare o.ä. zu dem bestehenden Arbeitsaufwand hinzukommen, und es keinen Ersatz hierfür gibt. In der Praxis bedeutet das, dass meist auf Online-Fortbildungen zurückgegriffen werden muss, die nach der Arbeitszeit, meist Abends erfolgen.

Der Hauptkritikpunkt, welcher auch der Umfrage zu entnehmen ist,  sind aber die aktuell stark eingeschränkten Betreuungszeiten. Als Gründe hierfür nannten die Verantwortlichen den aktuell vorherrschenden Fachkräftemangel sowie einen hohen und konstanten Krankenstand der Fachkräfte in den jeweiligen Einrichtungen.

Viele Eltern wünschen sich hier zumindest eine bessere Planbarkeit der Betreuung ihrer Kinder, um Familie und Beruf bestmöglich vereinbaren zu können. Es wurde versichert, in Zukunft im Hinblick auf die Planbarkeit verlässlichere Informationen zu liefern. Auch wurde zugesichert, dass Ausfälle und/oder Einschränkungen gerade in Verbindung mit dem Maßnahmenplan in Zukunft besser und intensiver kommuniziert werden. Wird doch in den Kitas bereits viel unternommen, was bspw. Überstunden von Teilzeitkräften, Reaktivierung von im Ruhestand befindlichen Kräften usw. angeht. Hier ist insbesondere  auch das Engagement der Fachkräfte zur Entlastung der Kinder und Familien hervorzuheben.

Angesprochene Fachkräfte aus der Arbeitnehmerüberlassung, welche in den Einrichtungen der Verbandsgemeinde Freinsheim eingesetzt werden, sind in der aktuellen Situation nur ein Lösungsansatz, der verfolgt wird. Stellenanzeigen bspw. in Online-Jobportalen haben sich als nicht hilfreich erwiesen. Man sucht auf vielen Kanälen, wurde uns als KEA anschaulich dargestellt.

Der KEA bedankt sich für das aufschlussreiche Gespräch und den offenen Informationsaustausch. Es konnten im Rahmen des Austausch einige positive Maßnahmen zur Verbesserung der aktuellen Situation in den Kitas der VG Freinsheim, bspw. kreative Ansätze bei der Personalbeschaffung oder bei der Zusammenarbeit sowie Kommunikation mit den Elternausschüssen, aufgezeigt werden, die durchaus auch als Best Practice Beispiel dienen können. Für die Zukunft bleibt zu wünschen, dass es bei diesem guten Austausch zwischen Eltern, Elternausschüssen und uns als Kreiselternausschuss bleibt.

ERGEBNISSE DER UMFRAGE ZUM STIMMUNGSBILD IN DEN KITAS DES LANDKREISES IM JUGENDHILFEAUSSCHUSS VORGESTELLT

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In der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses präsentierte der Kreiselternausschuss des Landkreises Bad Dürkheim (KEA DÜW) die Ergebnisse seiner umfassenden Umfrage zum Stimmungsbild in den Kitas des Landkreises. Die Mitglieder des Ausschusses nahmen die Ergebnisse mit großem Interesse auf und folgten einer angeregten Diskussion über die zugrunde liegenden Ursachen.

Gordon Amuser, Vorsitzender des KEA DÜW, führte die Präsentation durch und stand im Anschluss den Ausschussmitgliedern zu deren Rückfragen Rede und Antwort. Die Befassung mit den grundlegenden Problemen im Jugendhilfeausschuss sowie die große mediale Präsenz der Umfrage und ihrer Ergebnisse, insbesondere zu den Themen Fachkräftemangel und der schwindenden Sicherheit bei den Betreuungszeiten, stimmten den Vorstand des KEA DÜW positiv, dass das Bewusstsein bei allen Verantwortlichen vorhanden ist, jetzt etwas zu unternehmen. Es wurde deutlich, dass der ursprüngliche Zweck der Umfrage, nämlich ins Gespräch mit allen Verantwortlichen des Kita-Systems zu kommen, erreicht wurde.

Sowohl im Vorfeld als auch im Nachgang der Sitzung konnten bereits Gespräche mit Trägervertretern geführt werden. Diese Gespräche stellen einen wichtigen Schritt dar, um die identifizierten Probleme anzugehen und Lösungen zu finden, die das Wohlergehen der Kinder und das reibungslose Funktionieren der Kitas im Landkreis gewährleisten.

Der KEA DÜW dankt allen Beteiligten für ihr Engagement und ihre konstruktive Mitarbeit bei der Umfrage und ermutigt weiterhin zu einem offenen Dialog und Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure.