FAKTENPAPIER RAHMENVEREINBARUNG

Infos für Eltern

Wie bereits in der Presse berichtet wurde, sind die Verhandlungen über die Rahmenvereinbarung über die Planung, den Betrieb und die Finanzierung von Kitas sowie den Trägeranteil gescheitert. Die Verhandlungen rund um das Thema Inklusion laufen noch.

Nun tun sich natürlich viele Fragen auf: Was passiert jetzt mit den Kitas?, Was passiert mit den Trägern?, Was ist eine Rahmenvereinbarung?

Das Bildungsministerium hat dazu ein Informationspapier erstellt, welches einiges an Hintergrundinformationen enthält. Gerne stellen wir Euch das Papier zur Verfügung.


Informationen zum Ende der Verhandlungen für eine Rahmenvereinbarung zwischen den Kommunalen Spitzenverbänden und den freien Kita-Trägern

Es gibt in Rheinland-Pfalz 41 Jugendamtsbezirke und rund 2.600 Kindertageseinrichtungen. Davon befanden sich zum 1.3.2022 1.313 in öffentlicher, 677 in katholischer, 409 in evangelischer und 201 in sonstiger freier Trägerschaft, z. B. durch Elterninitiativen oder Sozialverbände.

Um was geht es?

Verantwortlich für ein bedarfsgerechtes Angebot der Kindertagesbetreuung sind die Kommunen. Ihre Gesamtverantwortung schließt die finanzielle Verantwortung ein. Zur Erfüllung dieser Aufgabe können und sollen sie auf freie Träger zurückgreifen.

Wenn ein freier Träger den Betrieb der Kita übernimmt, muss jeweils geregelt werden, wie viel Geld er und wie viel Geld die Kommune einbringt, insbesondere für Personal- und Sachkosten.

Um diese Verhandlungen zu erleichtern, sieht das Kita-Gesetz vor, dass eine Rahmenvereinbarung zwischen den kommunalen Spitzenverbänden und den Landesverbänden der anerkannten Träger freien Jugendhilfe getroffen werden soll, in der landesweit geregelt wird, zum Beispiel welchen Anteil die Kommunen und welchen die freien Träger für Personal- und Sachkosten übernehmen.

Diese Rahmenvereinbarung wäre die Grundlage für (ergänzende) Vereinbarungen auf örtlicher Ebene, die sich zum Beispiel auf die spezielle bauliche Situation oder auf die konkreten Energiekosten vor Ort beziehen könnten.

Sie kann so die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung vor Ort zwischen örtlichem Träger der öffentlichen Jugendhilfe und freiem Einrichtungsträger vorstrukturieren.

Wer sind die Verhandlungspartner?

Die Verhandlungspartner für den Abschluss einer Rahmenvereinbarung zur Finanzierung und den Betrieb von Kitas sind die Kommunalen Spitzenverbände (als Vertreter der für die Kindertagesbetreuung zuständigen Kommunen), die Kirchen und Religionsgemeinschaften es öffentlichen Rechts sowie die auf Landesebene zusammengeschlossenen Verbänden der freien Wohlfahrtspflege (als Vertreter der freien Einrichtungsträger).

Welche Rolle hat das Land?

Das Land ist kein verhandelnder Akteur, hat aber stets eine begleitende und moderierende Rolle eingenommen, weil dieses Thema für die Kita-Landschaft mit ihren verschiedenen Akteuren bedeutsam ist und eine Rahmenvereinbarung die Arbeit vor Ort erleichtern könnte.

Die Landesförderung der Kindertagesbetreuung ist separat geregelt und gesichert. Das Land übernimmt knapp die Hälfte der Personalkosten, im vergangenen Jahr waren das insgesamt rund 900 Millionen Euro. Hinzu kommen das zusätzliche Personal aus dem mehr als 50 Millionen Euro schweren Sozialraumbudget für besondere Bedarfe. Darüber hinaus unterstützt das Land die Kommunen seit vielen Jahren durch Investitionskostenförderung für den Ausbau von Kitaplätzen. Seit 2020 wurden rund 84 Millionen Euro bewilligt, mit denen mehr als 1.600 neue Plätze entstehen werden. Das Land unterstützt auch mit zahlreichen Maßnahmen bei der Fachkräftegewinnung: Gerade erst hat eine große Kampagne gestartet, um mehr Fachkräfte für die Kitas zu gewinnen.

Warum regelt das Land nicht die Finanzierungsanteile?

Im Gesetzgebungsverfahren zum Kita-Gesetz wurde die Frage der Festlegung des Trägeranteils intensiv diskutiert. Das Land hatte angeboten, die Finanzierungsanteile der kommunalen Spitzenverbände und freien Träger landesweit einheitlich zentral zu regeln. Die Diskussionen mit den Beteiligten haben allerdings gezeigt, dass es nicht möglich war, sich auf eine landesweit gültige Höhe festzulegen. Zum einen wurden von den Beteiligten die jeweiligen Besonderheiten der Träger und unterschiedlichen Gegebenheiten vor Ort als Begründung angeführt, zum anderen der Verweis auf ein Fachgutachten, das besonders die jeweilige und individuelle „Angemessenheit“ eines Trägeranteils herausstrich.

Aus diesen Gründen bildet das Kita-Gesetz die schon damals übliche Praxis ab, vor Ort einen spezifischen Trägeranteil festzulegen.

Was bedeutet das Ende der Verhandlungen?

Der Betrieb von Kindertageseinrichtungen ist nicht beeinträchtigt! Und auch die Finanzierungsbeteiligung durch das Land ist davon nicht betroffen.

Der Abschluss der Rahmenvereinbarung wäre eine Arbeitserleichterung vor Ort gewesen, ist aber keine zwingende Voraussetzung für den Abschluss der jeweiligen Vereinbarungen. In vielen Fällen ist das schon geschehen. Jetzt muss jedes Jugendamt vor Ort mit seinen Einrichtungsträgern – wie bisher – einzelne Vereinbarungen über den konkreten Kita-Betrieb vor Ort führen verhandeln und abschließen.

Wie geht es weiter?

Eine landesweite Rahmenvereinbarung wäre – wie gesagt – eine Arbeitserleichterung für die Partner vor Ort. Sie ist aber für den Betrieb der Kindertageseinrichtungen nicht erforderlich. Somit ändert sich erstmal nichts. Bereits bestehende Vereinbarungen können auch fort gelten.

Das Land hält den Abschluss einer Rahmenvereinbarung auf Landesebene nach wie vor für erstrebenswert und wird – wie im bisherigen Verhandlungsprozess auch – weiterhin beratend und moderierend zur Verfügung stehen, sofern das von den Verhandlungspartnern gewünscht wird.

Beispiele aus einzelnen Kommunen haben gezeigt, dass es durchaus möglich ist, sich vor Ort auf einen gemeinsamen Leistungs- und Finanzierungsrahmen zu verständigen. Diese auf kommunaler Ebene bereits verabschiedeten Vereinbarungen können als Blaupause dienen. Das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung steht ebenfalls bereit, um im Verhandlungsprozess vor Ort zu unterstützen.

NEWSLETTER 03/23

Kita

Liebe Elternausschuss-Mitglieder und KEA-Delegierte,
liebe Eltern und Sorgeberechtigte,
liebe Erzieherinnen und Erzieher, 
liebe Interessierte,

wie jeden Monat möchte der KEA DÜW Sie auch im März wieder über Neuigkeiten im Kita-System informieren. Diesmal berichten wir vom Kita-Beirat vor Ort bis hin zur Bundeselternvertretung. Wir hoffen, dass für jeden am Thema Kita Interessieren etwas dabei ist.

Wir hoffen, dass für jeden am Thema Kita Interessieren etwas dabei ist.

Es erwarten Sie die folgenden Themen:
  • „KITA-BEIRAT – WARUM NOCH EIN GREMIUM?“ WAR EIN VOLLER ERFOLG
    Nachbericht zur Online-Veranstaltung vom 16. März 2023
  • VERSTÄRKUNG FÜR DEN LEA-VORSTAND
    Nachwahlen auf der Delegiertenversammlung bringen starken Zuwachs
  • ERLISCHT DER RECHTSANSPRUCH DES KINDES GEGENÜBER DEM JUGENDAMT, WENN ELTERN EINEN KONKRETEN BETREUUNGSPLATZ ABLEHNEN?
    Eine Antwort auf diese Frage
  • FORDERUNG ZUR FINANZIELLEN ENTLASTUNG UND UNTERSTÜTZUNG VON FAMILIEN
    Der inflationsbedingte Anstieg von Lebensmittel-, Energie- und Heizkosten bereitet Familien große Sorge und stellt sie in der Gesellschaft vor erhebliche Probleme

Never stop learning
„KITA-BEIRAT – WARUM NOCH EIN GREMIUM?“ WAR EIN VOLLER ERFOLG

Was bringt uns der Kita-Beirat? Welche Themen werden besprochen? Welcher Arbeitsaufwand erwartet die Mitglieder des Kita-Beirats? Diese und viele weitere Fragen stellten sich am Donnerstagabend nach Einladung der Kreiselternausschüsse Alzey-Worms, Bad Dürkheim, Mainz-Bingen,Südwestpfalz, sowie des Stadtelternausschusses Frankenthal viele interessierte Eltern und Kitavertreter. Wir können mit mehr als 150 Teilnehmern von einem wahren Erfolg sprechen! Interessant zu sehen war ebenso die Zusammensetzung desTeilnehmerfeldes mit einem Anteil von 44% Eltern und Sorgeberechtigten sowie 29% an Kita-Vertretern. Hier wollen wir uns für die Teilnahme und den spannenden Vortragbedanken, durch den uns die Vorsitzende des Landeselternausschusses RLP, Karin Graeff, geführt hat. Mit vielen Praxisbeispielen und einer großen Fragerunde…


Presse
VERSTÄRKUNG FÜR DEN LEA-VORSTAND: NACHWAHLEN AUF DELEGIERTENVERSAMMLUNG BRINGEN STARKEN ZUWACHS

Der Landeselternausschuss der Kindertagesstätten (LEA) hatte seine Delegierten aus ganz Rheinland-Pfalz am 17.03.2023 in die Landeshauptstadt Mainz eingeladen. Dabei erfolgte auch eine Nachwahl von vakanten Plätzen in den Vorstand der gesetzlich repräsentativen Vertretung der Elternschaft aller rheinland-pfälzischen Kitas. Im Rahmen der Delegiertenversammlung standen zahlreiche komplexe und anspruchsvolle Themen auf der Agenda: Fachkräftemangel, Inklusion, Kinderrechte, Bedarfsplanung und Gewalt in Kitas. Die Liste ist noch lange nicht abschließend. Um hier einen hilfreichen Beitrag zu leisten, nutzt der LEA alle Möglichkeiten, die das Kita-System bereithält. Dazu gehört bei seiner politischen Lobbyarbeit die Mitarbeit in landesweiten Gremien und deren Arbeitsgruppen, die Vernetzung mit den…


KiTaGAVO
ERLISCHT DER BETREUUNGSANSPRUCH DES KINDES GEGENÜBER DEM JUGENDAMT, WENN ELTERN EINEN KONKRETEN BETREUUNGSPLATZ ABLEHNEN?

Auch wenn der KEA DÜW keine Rechtsberatung im Einzelfall leisten darf, so haben wir eine eine mit dem Bildungsministerium abgestimmte Antwort auf diese Frage. Lehnt eine Familie einen konkreten Betreuungsplatz in einer Kita ab, besteht weiterhin der Anspruch auf frühkindliche Förderung. Dieser Anspruch gilt erst als erfüllt, wenn das Kind einen tatsächlichen Platz belegt und die Betreuung des Kindes erfolgt. Wenn zwischenzeitlich der von der Familie abgelehnte Betreuungsplatz anderweitig vergeben wird, kann sich das Jugendamt nicht darauf berufen, dass die Anspruchserfüllung versucht wurde, da das Kind zu diesem Zeitpunkt keinen tatsächlichen belegbaren Kita-Platz inne hat. Jedoch kann die Ablehnung eines…


BEVKI
FORDERUNG ZUR FINANZIELLEN ENTLASTUNG UND UNTERSTÜTZUNG VON FAMILIEN

Der inflationsbedingte Anstieg von Lebensmittel-, Energie- und Heizkosten bereitet uns allen große Sorge und stellt uns in der Gesellschaft vor erhebliche Probleme. Besonders hart trifft diese Situation Familien. Sie benötigen mehr Lebensmittel, verbrauchen mehr Strom und auch ein Kinderzimmer muss beheizt werden. Viele Eltern profitieren zwar von mehreren Entlastungspaketen der Regierung, für zahlreiche Familien sind diese aber nicht ausreichend. Die Maßnahmen, die gezielt die Familien im Land unterstützen sollen, wie etwa das erhöhte Kindergeld, sind ein Anfang. Sie erreichen jedoch nicht alle Familien und reichen bei weitem nicht aus, um die finanziellen Mehrbelastungen der Familien aufzufangen. Zudem wird es für…


Bei Fragen und Anregungen können Sie uns jeder Zeit unter kontakt@kea-duew.de anschreiben.

Wir möchten Sie ebenso bitten, diese Mail an interessierte Eltern oder sonstige Kita-Akteure weiterzuleiten.

Ihr Team vom KEA DÜW

„KITA-BEIRAT – WARUM NOCH EIN GREMIUM?“ WAR EIN VOLLER ERFOLG

Never stop learning

Was bringt uns der Kita-Beirat? Welche Themen werden besprochen? Welcher Arbeitsaufwand erwartet die Mitglieder des Kita-Beirats?

Diese und viele weitere Fragen stellten sich am Donnerstagabend nach Einladung der Kreiselternausschüsse Alzey-Worms, Bad Dürkheim, Mainz-Bingen, Südwestpfalz, sowie des Stadtelternausschusses Frankenthal viele interessierte Eltern und Kitavertreter. Wir können mit mehr als 150 Teilnehmern von einem wahren Erfolg sprechen! Interessant zu sehen war ebenso die Zusammensetzung des Teilnehmerfeldes mit einem Anteil von 44% Eltern und Sorgeberechtigten sowie 29% an Kita-Vertretern.

Hier wollen wir uns für die Teilnahme und den spannenden Vortrag bedanken, durch den uns die Vorsitzende des Landeselternausschusses RLP, KarinGraeff, geführt hat. Mit vielen Praxisbeispielen und einer großen Fragerunde zum Kita-Beirat konnten die Eltern, Kita-Leitungen und Träger Wesentliches mit in den Kita-Alltag nehmen. Zu Beginn der Schulung änderte Referentin Karin Graeff den Thementitel direkt auf „Kita-Beirat – Chancen und Nutzen“, um hiermit eine andere Perspektive zu schaffen. Wichtig für eine gute Zusammenarbeit sind die Säulen der Partizipation, hier wurde über Konsultation, Beteiligung, Mitbestimmung, Partnerschaft und Selbstbestimmung gesprochen.

Welche Stimmanteile die Beteiligten im Kita-Beirat haben wurde ebenso erläutert, wie mögliche Schwierigkeiten und Rollenkonflikte zum Beispiel für Kita-Leitungen. Die Haltung zu den Themen und Problemen ist hier der entscheidende Faktor. Als mögliche Themen für den Kita-Beirat wurden Öffnungszeiten, Veränderung in der Verpflegung oder Änderungen des Pädagogischen Konzepts genannt. Eine der wichtigsten Aussagen des Abends war: „Nur weil Du Recht hast, heißt das nicht, dass ich Unrecht habe.“. Hier wurde analysiert und das Verständnis, die Auffassungen und Aufgaben der unterschiedlichen Akteure im
Kita-Beirat beleuchtet.

Bei weiteren Rückfragen stehen Ihnen die als Veranstalter genannten Gremien gerne unter den folgenden Kontaktdaten zur Verfügung: kontakt@kea-duew.dekontakt@kea-az-wo.desea-ft@gmx.de,  kea-mainz-bingen@lea-rlp.dekea-suedwestpfalz@lea-rlp.de

VERSTÄRKUNG FÜR DEN LEA-VORSTAND: NACHWAHLEN AUF DELEGIERTENVERSAMMLUNG BRINGEN STARKEN ZUWACHS

Presse

Der Landeselternausschuss der Kindertagesstätten (LEA) hatte seine Delegierten aus ganz Rheinland-Pfalz am 17.03.2023 in die Landeshauptstadt Mainz eingeladen. Dabei erfolgte auch eine Nachwahl von vakanten Plätzen in den Vorstand der gesetzlich repräsentativen Vertretung der Elternschaft aller rheinland-pfälzischen Kitas.

Im Rahmen der Delegiertenversammlung standen zahlreiche komplexe und anspruchsvolle Themen auf der Agenda: Fachkräftemangel, Inklusion, Kinderrechte, Bedarfsplanung und Gewalt in Kitas. Die Liste ist noch lange nicht abschließend. Um hier einen hilfreichen Beitrag zu leisten, nutzt der LEA alle Möglichkeiten, die das Kita-System bereithält. Dazu gehört bei seiner politischen Lobbyarbeit die Mitarbeit in landesweiten Gremien und deren Arbeitsgruppen, die Vernetzung mit den anderen Kita-Akteuren und die zahlreichen Informationsangebote. „Es hilft nicht zu jammern, wenn man eine Situation verbessern will“, so Karin Graeff, Vorsitzende des LEA RLP. „Stattdessen hat sich der LEA-Vorstand schon vor einigen Jahren entschieden in Professionalität zu investieren und inhaltlich auf hohem Niveau mitzuwirken. Diese Arbeitsweise führen wir im Sinne des alten Vorstands fort.“

Nicht zuletzt aufgrund des drohenden Kollapses im Kita-System erbringen die Mitglieder des LEA-Vorstandes dabei ein Leistungspensum, das deutlich über das Engagement in einem üblichen Ehrenamt hinausgeht. „Umso mehr begrüßen wir es, dass wir mit Annegret Neugschwender (Trier-Saarburg), Cornelia Koscher (Neustadt an der Weinstraße) und Jane Lê (Koblenz) drei hochmotivierte und erfahrene Mitglieder gewinnen konnten“, zeigt sich Gordon Amuser, Beisitzer im LEA-Vorstand, zufrieden. Sie sind zum Teil seit vielen Jahren auf kommunaler Ebene in der Elternmitwirkung aktiv und haben bereits über Arbeitsgruppen unter Leitung des LEA auf Landesebene Erfahrungen sammeln können. Nun wurde ihnen durch die LEA-Delegierten das Vertrauen ausgesprochen, die sie in den LEA-Vorstand gewählt haben.

Eine zeitnahe Klausurtagung ist geplant, um sich als Team zu finden und schnell in den gemeinsamen Arbeitsprozess in schwierigen Zeiten des Kita-Systems zu kommen. „Selbstverständlich nutzen wir die Klausurtagung direkt um konkret inhaltlich einzusteigen, wir haben keine Zeit zu verlieren“, gibt Amuser einen kurzen Einblick.

Zeit hat auch der Rest des Kita-Systems nicht zu verlieren. Vielerorts wird mit Hochdruck daran gearbeitet der massiven Mangelverwaltung zu begegnen und trotzdem das Bestmögliche für unsere Kinder herauszuholen. Leider ist oftmals hauptsächlich der Druck zu spüren und weniger die Begegnung. „Der Informationsfluss im komplexen System Kita ist einfach an vielen Stellen mangelhaft, ich kann es nicht anders ausdrücken“, so Cornelia Koscher. Ein zentrales Anliegen des LEA-Vorstandes ist es, dass die Informationen über Handlungsmöglichkeiten sowie deren Sinn und Zweck in den Kitas vor Ort auch tatsächlich ankommen. „Das ist aktuell nicht der Fall und damit ein entscheidender Faktor für den massiven Frust an der Basis“, erläutert Karin Graeff, „Damit will ich nicht sagen, dass eigentlich alles toll ist und die Kita-Akteure es bloß nicht verstanden haben! Es geht darum aufzuzeigen, dass die Verantwortlichen vor Ort nicht hilflos sind und alle Kita-Akteure im System auch jetzt schon viele Möglichkeiten haben unsere Situation – und damit die der Kinder – zu verbessern.

Die bestehenden Möglichkeiten müssen konsequent genutzt werden und nicht dem üblichen wirtschaftlichen Denken im Sozial- und Bildungsbereich zum Opfer fallen.“
Um für alle Beteiligten mehr Klarheit zu schaffen, hat der LEA ein landesweites Schulungssystem entwickelt, welches kontinuierlich weiter ausgebaut wird. Die Angebote sind niederschwellig zugänglich und für alle Kita-Akteure offen. Nähere Informationen gibt es auf der Website des LEA unter: https://www.lea-rlp.de/schulung/.

„Die Kita-Akteure müssen über ihre Möglichkeiten und Verantwortungsbereiche informiert sein. Idealerweise befinden sie sich dabei alle auf dem gleichen Wissensstand. Wir können es uns nicht länger leisten unsere Zeit mit Kompetenzgerangel, Schuldzuweisungen und vermeintlicher Machtlosigkeit zu verschwenden. Es geht hier nicht um Recht oder Unrecht – es geht um die Verantwortung aller Kita-Akteure für unsere Kinder!“, findet Frau Graeff deutliche Worte.

Hintergrundinformationen:
Der Landeselternausschuss (LEA) RLP ist die gewählte gesetzliche Landesvertretung der Elternausschüsse der über 2600 rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten nach § 13 KiTaG RLP.
Die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder Karin Graeff (Vorsitzende), Benjamin Stihler (Stv. Vorsitzender), Gordon Amuser, Katharina Blahnik, Cornelia Koscher, Jane Lê, Annegret Neugschwender, Dr. Julia Stock sowie Dr. Asif Stöckel-Karim (Beisitzer*innen) sind damit die Vertretung der über 200.000 rheinland-pfälzischen Kita-Eltern.

EIN BÜNDNIS AUS STARKEN PARTNER*INNEN FORDERT FINANZIELLE ENTLASTUNGEN FÜR FAMILIEN

BEVKI
Familien brauchen finanzielle Unterstützung – JETZT!

Ein Bündnis aus 16 Verbänden vermeldet, dass die aktuelle inflationsbedingte Erhöhung von Lebensmittel-, Energie- und Heizkosten in Deutschland, insbesondere Familien große Probleme bereitet. Die bisherigen Entlastungspakete der Regierung reichen nach Ansicht des Bündnisses nicht aus, um die erhöhte finanzielle Belastung der Familien abzufangen. Zudem wird es für Eltern immer schwieriger, Erwerbstätigkeit und Familie in Einklang zu bringen, was zusätzlich zu Einkommensverlusten führen kann.

Um Familien schnell und unbürokratisch zu entlasten, fordert das Bündnis unter anderem die Einführung eines Energiekostenzuschusses pro kindergeldberechtigtem Kind in Höhe von 150 Euro und die Abschaffung der Elternbeiträge für Kindertagesbetreuung. Durch die Finanzierung über Steuergelder soll unter anderem die Chancengerechtigkeit für Kinder verbessert werden.

„Bei Geld hört die Freundschaft anscheinend tatsächlich auf” so Yvonne Leidner von der Bundeselternvertretung (BEVKi). Und weiter: „Wenn man sich die aktuelle Lage der Familien in Deutschland ansieht und die politischen Debatten z. B. zur Kindergrundsicherung verfolgt, scheint noch nicht angekommen zu sein, unter welch enormen Druck die Eltern derzeit stehen. Trotz aller Bemühungen der Politik leiden Familien besonders unter den Kostenerhöhungen aufgrund von Energiekrise und hoher Inflation, denn sie müssten ihre Kinder schließlich mitfinanzieren.(1)“

Kinder brauchen gute Rahmenbedingungen für ein gesundes Aufwachsen – aktuell sind entsprechende Voraussetzungen kaum mehr gegeben. Gegenüber Erwachsenen ohne Kinder haben Eltern bis zum 18. Geburtstag eines Kindes ca. 165.0001 Euro mehr an Ausgaben, die letztendlich aber der gesamten Gesellschaft zugutekommen .

Wenn man den Generationenvertrag ernst nimmt, gehen Kinder alle in der Gesellschaft etwas an. Finanzielle Entlastungen für Familien sind daher dringend geboten, denn Eltern können die aktuellen Mehrbelastungen nicht alleine tragen.

Das Bündnis fordert zusätzlich zu den bereits genannten Forderungen:

  • Kostenlose Verpflegung in Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen
  • 100 % Lohnfortzahlung für alle Erwerbstätigen im Krankheitsfall von Kindern
  • Inflationsausgleich für jedes Kind
  • Kostenlosen Zugang zu Sport- und Kulturangeboten für Kinder und Jugendliche
  • Kostenlose Nutzung des ÖPNV für Kinder und Jugendliche
  • Absenkung der Mehrwertsteuer für Baby- und Kinderartikel auf 7%

Das komplette Forderungspapier finden Sie hier.


(1) https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2021/PD21_26_p002.html