KREISELTERNAUSSCHUSS IM LANDKREIS NEU GEWÄHLT

Runder Tisch

Am Donnerstag, den 7. Dezember 2023 fanden im Rahmen einer Vollversammlung der Delegierten des Kreiselternausschusses die Neuwahlen des Vorstandes für den Landkreis Bad Dürkheim statt. Die Vollversammlung wurde vom Kreisjugendamt im Ratssaal der Kreisverwaltung in Bad Dürkheim ausgerichtet und vom noch amtierenden KEA-Vorstand unterstützt.

Rund 40 Delegierte aus den rund 90 Kitas des Landkreises haben an der Wahlveranstaltung teilgenommen. Vor den Wahlen hat der scheidende KEA-Vorstand über die Rechte, Pflichte und Aufgaben des Gremiums informiert und einen Tätigkeitsbericht seiner zweijährigen Amtszeit vorgestellt.

Vorstand KEA DÜW

Bei den anschließenden Neuwahlen wurden insgesamt 10 Mitglieder in den neuen Vorstand gewählt. Diese haben sich im Anschluss an die Vollversammlung in einer Sitzung unter Leitung des Kreisjugendamtes konstituiert, bei der zunächst Gordon Amuser (Bad Dürkheim) in seinem Amt als Vorsitzender des KEA-Vorstandes bestätigt wurde.

Weitere gewählte Mitglieder des neuen KEA-Vorstandes sind Katja Anslinger (Deidesheim), Jessica Bender (Haßloch), Heike Bergmann (Kindenheim), Adrian Hofmann (Wachenheim), Maria Lis-Kromm (Bad Dürkheim), Adriana Mangeavillano, Tamara Marinkovic (Ellerstadt), Hans Schweigert (Kleinkarlbach) sowie Jennifer Thierfelder (Grünstadt).

Neben der Vorstandswahl fand auch die jährliche Wahl der Delegierten für den Landeselterausschuss statt. Hier wurden Jennifer Thierfelder und Hans Schweigert ebenso in ihrem Amt bestätigt und werden die Interessen der Eltern des Landkreises auf Landesebene im kommenden Jahr vertreten.

Der scheidende Vorstand des KEA DÜW bedankt sich ausdrücklich bei den neuen Vorstandsmitgliedern, sich zugunsten der Kinder, Eltern und jungen Familien in einer herausfordernden Zeit, zu engagieren. Den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern gilt ein Dank für ihre geleistete Arbeit in den vergangenen zwei Jahren. Der KEA-Vorstand für die Amtszeit bis Dezember 2025 aus alten und neuen Mitgliedern freut sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit allen Kita-Akteuren. Er kann bei Fragen, Anregungen und Problemen rund um alle Kita-Themen per E-Mail unter kontakt@kea-duew.de kontaktiert werden.

FACHKRÄFTEMANGEL – KURZFRISTIGE HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN VOR ORT

Fragezeichen

Wer sich mit dem Thema Kita beschäftigt, stößt aktuell häufig auf den Begriff „Kompendium des Aktionsforums Fachkräftesicherung und -gewinnung“ oder kurz „Fachkräftekompendium“.

Doch was steckt hinter diesem sperrigen Begriff?

Mitte 2022 wurde auf dem Kita-Tag der Spitzen vereinbart, dass sich eine Arbeitsgruppe (oder Aktionsforum genannt) damit beschäftigen soll, wie man mehr Fachkräfte gewinnen und bestehende Fachkräfte in ihrem Beruf halten kann.

Diese Arbeitsgruppe besteht aus Vertretern aller am System beteiligter Personenkreise und Institutionen, von den Eltern bis hin zum Bildungsministerium. Somit saßen alle Verantwortungsträger des Systems „Kita“ am Tisch. In mehreren Treffen wurde eine Liste an Maßnahmen erarbeitet, die die Beteiligten im Rahmen ihrer Zuständigkeit und Verantwortlichkeit ergreifen können, um die Situation des Fachkräftemangels kurzfristig zu verbessern. Diese Maßnahmen sind alle innerhalb des aktuellen rechtlichen Rahmens umsetzbar.

Das Arbeitspapier beinhaltet alle dort erarbeiteten Maßnahmen und umfasst in der aktuellen Version 27 Seiten.

Um die Inhalte dieses Papiers den Beteiligten vor Ort (Eltern, Leitungen, Trägern) zugänglicher zu machen, hat der KEA SÜW die wesentlichen Kernaussagen kompakt zusammengefasst und um weitere Aspekte ergänzt. An dieser Stelle gilt den Kolleg*innen aus SÜW ein herzlicher Dank, dass wir das Dokument hier verwenden und weiterleiten dürfen.

Fachkräftemangel - Kurzfristige Handlungsmöglichkeiten vor Ort

BETRETUNGSRECHT VON ELTERN IN KITAS

illegal-legal

Landeselternausschuss veröffentlicht mit Bildungsministerium und Landesjugendamt abgestimmtes Dokument zum Betretungsrecht

Immer mehr Familien und einzelne Fachkräfte melden, dass Eltern ihre Kitas nicht betreten dürfen, wenn sie ihre Kinder dort hinbringen oder abholen möchten. Widerstände von Eltern vor Ort und Beratungsgespräche konnten leider keine Änderungen herbeiführen. Daher mussten nun übergeordnete Instanzen eingreifen.

Der Landeselternausschuss, das Ministerium für Bildung und das Landesjugendamt sind zusammengekommen und haben einen gemeinsamen Kurs zur Gegensteuerung gefunden. Teil davon ist ein abgestimmtes Schreiben, welches den Kita-Akteur:innen zur Orientierung dienen soll. Es stellt klar:

Eltern haben ein grundsätzliches Betretungsrecht der Einrichtung in der Hol- und Bringsituation.

Es muss weder erst eingefordert werden noch müssen besondere Gründe vorliegen. Oft sind es räumliche Hindernisse, die als Begründing für den Ausschluss von Eltern herangezogen werden. Noch schlimmer ist es allerdings, wenn vor Ort die fachlich nicht haltbare Ansicht besteht es gäbe dabei pädagogisch sinnvolle Aspekte.

Das Schreiben stellt nun eindeutig klar: keines der genannten Argumente rechtfertigt die Ausgrenzung der Eltern. Sowohl Landeselternausschuss als auch der Verband KiTa-Fachkräfte Rheinland-Pfalz hatten dazu bereits eindeutig Stellung bezogen und sich dafür ausgesprochen, dass Eltern in die Kitas gehören.

„Schon lange ist eindeutig belegt, dass die enge Verflechtung von Elternhaus und Kita essentiell für eine gesunde Entwicklung unserer Kinder ist“, erläutert Gordon Amuser, Vorsitzender des KEA DÜW. „Es ist uns völlig unverständlich, warum dennoch einige Kita-Akteure hartnäckig daran festhalten, die Kitas gegen das Elternhaus abschotten zu wollen und das auch noch ausgerechnet in der so sensiblen Bring- und Holsituation.“

Das Schreiben zum uneingeschränkten Betretungsrecht für Eltern während der Hol- und Bringsituation in rheinland-pfälzischen Kitas finden Sie unter nachfolgendem Button.

SCHOCKIEREND, ABER LEIDER NICHT ÜBERRASCHEND

Presse
Landeselternausschuss äußert sich zu „Undercover in Kitas unterwegs“

Am 28.9.2023 war das „Team Wallraff“ auf RTL mit aufwühlenden Bildern aus Kitas in Deutschland zu sehen. Der Landeselternausschuss (LEA) begrüßt die Debatte, die dadurch ausgelöst wurde, und fordert die Verantwortungsgemeinschaft zum Handeln auf.

Kinder werden vernachlässigt, ausgelacht, sogar gequält. Und das von den Menschen, die Fachkräfte für Erziehung, Bildung und Betreuung sein sollten. In den Einrichtungen, in die Familien vertrauensvoll ihre Jüngsten geben, in denen sie sie sicher aufgehoben wähnen. Nicht in einer grauen Vergangenheit, irgendwo anders, sondern hier und jetzt in unserem Land.

Der LEA befasst sich schon seit vielen Jahren mit dem Thema Gewalt in Kitas. Ihn trifft der RTL-Bericht genauso wie jeder andere Fall von Kindesmisshandlung zuvor. Überraschen kann er allerdings nicht mehr.

„Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen“, betont Karin Graeff, Vorsitzende des LEA. „Aber es ist erfreulicherweise auch nicht so, als würden wir bei null anfangen“. Tatsächlich hat sich in den letzten Jahren einiges auf dem Gebiet des Kinderschutzes getan: verpflichtende Kinderschutzkonzepte für jede Kita, die Einführung des Kita-Beirates, zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zum Thema sowie viele sehr engagierte Kita-Akteur:innen, die sich mit Herzblut für die Kinder einsetzen, sind nur einige Beispiele für die Bewegung, die durch das Kita-System geht.

„Das Thema ist in der Fachwelt kein Tabu mehr und das ist ein großer Fortschritt“, erläutert Gordon Amuser, stellvertretender Vorsitzender des LEA. „Berichte wie der von Herrn Wallraff erreichen hoffentlich, dass das auch bald für die breite Öffentlichkeit gilt“.

Die Ursachen für Gewalt in Kitas sind nämlich nicht alleine in den übergeordneten Strukturen zu finden. Denn Strukturen, die Gewalt an Kindern verhindern sollen, haben wir viele im Kita-System. Sie bewirken aber für sich alleine genommen nichts. Sie müssen von Menschen mit Leben gefüllt und umgesetzt werden.

„Worin wir ein großes Defizit sehen, ist die mangelnde Zusammenarbeit der Verantwortungsgemeinschaft in noch zu vielen Kitas“, stellt Graeff fest und greift den Appell der Kita-Fachkräfteverbände auf. „Nicht nur jede Fachkraft ist gefordert, sondern alle Erwachsenen, die Teil des Kita-Systems sind“.

Eltern, pädagogische Fachkräfte, Leitungen und Träger der Tageseinrichtung sowie die Jugendämter auf örtlicher- und Landesebene können vor Ort eine ganze Menge tun, um Situationen, wie sie in der Reportage zu sehen sind, zu verhindern. Sie sind es, die den Einblick haben. Zumindest sollten sie ihn haben, was leider viel zu oft nicht der Fall ist. Noch immer gleichen eine ganze Menge Kitas einer Black Box und es scheint nur Wenige zu stören, die dann auch noch mutig genug sein müssen, um gegen die Missstände anzukämpfen. Der LEA beobachtet sogar den Trend Eltern während der Bring- und Holsituation aus den Kitas auszuschließen. Statt dies als Alarm-Signal zu begreifen, scheinen die Handelnden vor Ort solche bequemen „Drive-in-Kitas“ sogar noch zu begrüßen.

Auch der Kita-Beirat wird in viel zu vifelen Kitas nicht oder unzureichend genutzt. Normalerweise sollten hier mindestens einmal im Jahr alle Verantwortungstragenden zusammenkommen, um über Themen zu beraten, die z. B. Gewalt in Kitas verhindern könnten. Kinderschutzkonzept, Arbeitsbedingungen in der Kita sowie Qualität und deren Weiterentwicklung sind nur einige wenige Themen, die massiv auf die Sicherheit der Kinder einzahlen würden.

Den Fingerzeit auf Quereinsteiger kann der LEA nicht teilen „In vielen uns bekannten Fällen sind es gerade die Quereinsteiger gewesen, die mutig genug waren, Gewalt gegen Kinder zu melden“, führt Amuser aus. „Wir wünschen uns auch mehr Geld und mehr Personal für die Kitas. Aber vor allen Dingen fordern wir, dass JETZT die bestehenden Möglichkeiten im System konsequent genutzt werden und etwas passiert, damit unsere Kinder gesund aufwachsen können.“ Einige davon finden sich im frisch veröffentlichten Kompendium des Aktionsforums zur Fachkräftesicherung und -gewinnung.

Keine Zeit, kein Geld und ein zu hoher Aufwand dürfen nicht länger die Ausreden sein, sich nur oberflächlich mit den Kitas und dem was dort passiert auseinander zu setzen – für keinen von uns!

FACHKRÄFTE-KAMPAGNE: AUF GEHT’S IN DIE ZWEITE HALBZEIT!

Fachkraeftekampagne

Die Fachkräfte-Kampagne des Bildungsministeriums ist in vollem Gange. Der KEA DÜW möchte dazu beitragen, dass die Hintergründe dieser Maßnahme und die damit verbundenen Möglichkeiten, in den Erzieher-Beruf einzusteigen, breit verteilt werden und möchte daher auf einen aktuellen Beitrag im Kita-Newsletter des Bildungsministeriums hinweisen:

Nach zwei sonnigen Sommermonaten konnten wir uns im August mit „frischem Wind“ an die Weiterentwicklung der Kampagne setzen. Und es hat sich gelohnt: Im September planen wir ein echtes Highlight! Wir lassen es richtig krachen und alle Erzieherinnen und Erzieher hochleben. Seid gespannt!

Auch auf den anderen Kanälen haben wir fleißig Content gestiftet und wir freuen uns über jedes Like – also immer schön reinschnuppern und teilen! Auf unserer Webseite unter www.werde-erzieherin-oder-erzieher.rlp.de/download findet Ihr auch schon vorab unsere neue Broschüre für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger. Hier sind verschiedene Wege aufgezeigt, wie ihr direkt in der Kita arbeiten oder eine Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher machen könnt.

Und wir waren wieder im Land unterwegs: diesmal auf der Berufsinformationsmesse Rheinhessen am 15./16. September in Mainz. Auch dort konnten wir wieder jede Menge Informationen vor allem an Schülerinnen und Schüler weitergeben und viele Kontakte knüpfen. Auch die Kampagne wird immer bekannter, was uns sehr freut!

Euer Kampagnen-Team

Quelle: Ministerium für Bildung RLP

Fachkräfte-Kampagne: Auf geht’s in die zweite Halbzeit! (rlp.de)